Schulen in evangelischer Trägerschaft - Eine Handreichung

Selbstverständnis, Leistungsfähigkeit und Perspektiven. Im Auftrag des Rates der EKD, Hrsg. Gütersloher Verlagshaus, 2008, ISBN 978-3-579-02388-5

Einleitung

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will mit dieser Schrift das Selbstverständnis evangelischer Schulen verdeutlichen, ihre Leistungsfähigkeit reflektieren sowie Perspektiven für ihre Zukunft entwickeln. Auf diese Weise soll das Zukunftspotenzial dieser Schulen sichtbar gemacht werden.

Zugleich soll exemplarisch deutlich werden, wie ein evangelisches Verständnis von Bildung schulisch aufgenommen werden kann. Die vorliegende Handreichung schließt in dieser Hinsicht unmittelbar an die Bildungsdenkschrift "Maße des Menschlichen" (EKD 2003) an und konkretisiert das dort in übergreifender Form dargestellte Verständnis im Blick auf die Schule.

An den Anfang der Handreichung sind zehn Thesen gesetzt, in denen die Bedeutung und die Aufgaben von Schulen in evangelischer Trägerschaft übersichtlich herausgearbeitet und zugleich Entwicklungsaufgaben und Zukunftsperspektiven für diese Schulen formuliert werden. Die folgenden Kapitel können als Begründung, Erläuterung und Vertiefung dieser Thesen gelesen werden.

Mit dieser Handreichung wendet sich die EKD vor allem an die bildungspolitische Öffentlichkeit sowie an die Schulen in evangelischer Trägerschaft selbst, einschließlich der Initiativen zur Gründung weiterer Schulen. Bereits in früheren Stellungnahmen sind diese Schulen immer wieder angesprochen und ist ihre Arbeit gewürdigt worden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung solcher Schulen für die Kirche, aber auch für die Gesellschaft sowie für Kinder und Eltern sollen sie nun eigens zum Thema gemacht werden.

Schulen in evangelischer Trägerschaft unterscheiden sich grundlegend von dem in Deutschland lange Zeit vorherrschenden Konfessionsschulwesen. Damals standen die evangelischen oder katholischen Schulen nicht in kirchlicher, sondern in staatlicher Trägerschaft (vgl. 2.1). In dieser Hinsicht dürfen die Schulen in evangelischer Trägerschaft auch nicht mit den in einzelnen Bundesländern nach wie vor existierenden konfessionellen Schulen in staatlicher Trägerschaft verwechselt werden. Es geht um Selbstverständnis, Leistungsfähigkeit und Perspektiven von Schulen, die in freier evangelischer Trägerschaft stehen.

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