EKD-Ratsvorsitzende: Flutopfern weiterhin zur Seite stehen

Es seien weiterhin Anstrengungen nötig, um „die Folgen der Flut zu beseitigen und den Menschen zur Seite zu stehen, damit sie ihr Leben lebenswert gestalten können.“

Blick auf Dernau

Blick auf Dernau (Foto vom 06.07.2022). Ein Jahr nach der Flutkatastrophe ist der Wiederaufbau noch lange nicht abgeschlossen. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 verwandelten sich Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen in eine Truemmerwueste. Ueber 180 Menschen verloren ihr Leben, 134 davon allein im einst bei Wanderern und Weinfreunden beliebten Ahrtal, das auf rund 40 Kilometer Laenge zerstoert wurde.

Bielefeld (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat dazu aufgerufen, ein Jahr nach der Flutkatastrophe im Ahrtal nicht mit den Hilfen nachzulassen. Auch ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe sei vielerorts noch keine Normalität zurückgekehrt, erklärte die westfälische Präses in Bielefeld. Es seien weiterhin Anstrengungen nötig, um „die Folgen der Flut zu beseitigen und den Menschen im Ahrtal und anderswo zur Seite zu stehen, damit sie ihr Leben lebenswert gestalten können“, sagte die leitende Theologin.

Gefordert seien sowohl Politik und Verwaltung, erklärte Kurschus. Auch die Hilfsbereitschaft von Organisationen und Privatpersonen dürfe nicht abreißen. Die leitende Theologin würdigte die „riesige Hilfsbereitschaft“. Allein über die Diakonie Katastrophenhilfe seien mehr als 43 Millionen Euro gespendet worden. Nach wie vor seien Helferinnen und Helfer der Diakonie vor Ort im Einsatz. Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe habe langfristige Hilfe zugesagt. Auch die Kirchen in den betroffenen Regionen blieben aktiv, durch Seelsorge vor Ort, Beratung und finanzielle Unterstützung sowie mit Gebeten.

„Ein Jahr nach der furchtbaren Flut ist es Zeit, dem Gedenken an die Katastrophe, an die Menschen, die von ihr unmittelbar betroffen waren, erneut Gehör zu verschaffen, es einmal wieder öffentlich kundzutun“, erklärte Kurschus. Ihrer habe man seitdem immer gedacht, „mit ihnen gehofft, für sie gebetet“. Noch immer kämpften die Menschen um die Rückkehr in einen geregelten Alltag, erklärte Kurschus weiter. Nach wie vor seien die betroffenen Regionen schwer von den Zerstörungen gezeichnet.

Um den 14. Juli 2021 entstanden in vielen Städten und Gemeinden auf dem Gebiet in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz durch das Hochwasser und die Schlammfluten schwere Schäden. Mehr als 180 Menschen starben in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Zum Gedenken finden mehrere Veranstaltungen in der Region statt: Am Donnerstagabend gibt es in Euskirchen einen ökumenischen Gedenkgottesdienst mit Bundespräsident Steinmeier und NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU). Zeitgleich gibt es eine Gedenkfeier im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Am Freitag ist ein ökumenischer Gottesdienst mit dem rheinischen Präses Thorsten Latzel und dem Trierer Bischof Stephan Ackermann in Ahrbrück geplant.