Theologisch-Religionspädagogische Kompetenz - Professionelle Kompetenzen und Standards für die Religionslehrerausbildung

Empfehlungen der Gemischten Kommission zur Reform des Theologiestudiums, EKD-Texte 96, 2009

9. Kompetenzen und Standards für Lehrerinnen und Lehrer mit dem Fach Evangelische Religionslehre

Kompetenzbereich I: Religionspädagogische Reflexionsfähigkeit

Teilkompetenz 1: Fähigkeit zur Reflexion der eigenen Religiosität und der Berufsrolle
Ein berufliches Selbstkonzept als Religionslehrerin und Religionslehrer in Auseinandersetzung mit der eigenen Religiosität, der Berufsrolle und der religionspädagogischen Theorie entwickeln und darüber auskunftsfähig sein
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

In Auseinandersetzung mit der Evangelischen Theologie und mit religionspädagogischer Theorie und Praxis ein Selbstkonzept als Religionslehrer und -lehrerin entwickeln und darlegen

Die eigenen religiösen Vorstellungen in einem kritischen Gespräch mit dem biblischen Zeugnis, der historischen Entwicklung und gegenwärtigen theologischen Einsichten überprüfen und ggf. revidieren

Eine Bereitschaft zu permanenter professioneller Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen entwickeln und diese in Auseinandersetzung mit dem Stand fachlicher und fachdidaktischer Forschung realisieren

Die eigene, sich lebensgeschichtlich verändernde Religiosität im Kontext der Berufsrolle kritisch reflektieren und darüber Auskunft geben

Das eigene Verhältnis zum Evangelischen Bekenntnis und zur Kirche bestimmen und begründet erläutern

Eine forschende Grundhaltung praktizieren, die das eigene Handeln in einem theoriegestützten Reflexionsprozess überprüft und verbessert

Sich als Religionslehrerin und -lehrer mit der eigenen religiösen Position religionspädagogisch verantwortlich in den Dialog mit Schülerinnen und Schülern einbringen

Die pädagogische Beziehung zwischen Lehrer/-in und Schüler/-in unter Berücksichtigung religionspädagogischer Prinzipien gestalten

Im Rahmen eines Kollegiums ein eigenes Profil als Religionslehrerin und -lehrer entwickeln und die eigene Rolle im Schulganzen definieren

Teilkompetenz 2: Fähigkeit, zum eigenen Handeln in eine reflexive Distanz zu treten
In Auseinandersetzung mit fachdidaktischer Theorie, empirischen Ergebnissen der Unterrichtsforschung und praktischen Erfahrungen im eigenen Unterricht eine religionspädagogische Reflexionsfähigkeit ausbilden und diese systematisch und kontinuierlich zur Verbesserung des eigenen religionspädagogischen Handelns nutzen
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Elemente einer handlungsleitenden Theorie religionspädagogischer Praxis im Kontext von Schule, Gesellschaft und Kirche darstellen

Den Bildungs- und Erziehungsauftrag des Religionsunterrichts im Rahmen allgemeiner Bildung begründen und erläutern

Religionspädagogische Konzepte und Ansätze strukturiert und systematisch darstellen

Die staatlichen und kirchlichen Rechtsgrundlagen des Religionsunterrichts darlegen

Die gegenwärtige Situation des Religionsunterrichts in Gesellschaft und Schule und aus der Sicht von Schülerinnen und Schülern empirisch gestützt darlegen und erläutern

Die Tragweite religionspädagogischer Konzepte und Ansätze für den Religionsunterricht einschätzen

Empirische Ergebnisse für die Qualität des Religionsunterrichts kennen und Kriterien für guten Religionsunterricht benennen

Das eigene Tätigkeitsfeld und die Aufgaben als Religionslehrerin und -lehrer differenziert beschreiben und das eigene Handeln in alltagspraktischen Situationen selbstkritisch und theoriebezogen überprüfen

Eigenen und fremden Unterricht mit Hilfe von Kriterien für guten Unterricht analysieren und daraus Handlungsstrategien für zukünftigen Unterricht entwickeln

Instrumente des Feedbacks und der Evaluation des eigenen Unterrichts kennen und systematisch einsetzen und auswerten

Die notwendigen beruflichen Routinen kritisch auf ihre Tragfähigkeit hin überprüfen und sie in eine Balance zur Offenheit für innovative Entwicklungen und neue Einsichten bringen

Kontinuierlich neue Entwicklungen des Religionsunterrichts, der Fachdidaktik und der Theologie verfolgen und ihre möglichen Konsequenzen für die eigene Praxis analysieren

Sich selbst von anderen Religionslehrern und -lehrerinnen bzw. in Fallberatungsgruppen beraten lassen und offen sein für Kritik.

Kompetenzbereich II: Religionspädagogische Gestaltungskompetenz

Teilkompetenz 3: Fähigkeit zur theologisch und religionsdidaktisch sachgemäßen Erschließung zentraler Themen des Religionsunterrichts und zur Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen
Schulform- und schulstufenspezifisches theologisches und religionsdidaktisches Wissen erwerben, dieses auf die Themenfelder des Religionsunterrichts beziehen und didaktisch transformieren sowie auf dieser Grundlage Lehr- und Lernprozesse kompetenzbezogen arrangieren, gestalten, evaluieren und reflektieren
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Zentrale Fragestellungen, Schlüsselprobleme und Inhalte der Theologie benennen und ihren Zusammenhang darlegen

Grundlegende Texte und Sachverhalte biblischtheologischer Wissenschaft kennen und erläutern

Brennpunkte der Geschichte der Kirchen und des Christentums kennen, ihre historische Bedeutung, ihre Wirkungsgeschichte und ihre Gegenwartsbedeutung begründet einschätzen

Leitende Fragestellungen und Ansätze systematisch-theologischen Denkens kennen und ihre Tragweite darstellen

Fundamentale ethische Ansätze und Schlüsselprobleme aus theologischer Perspektive analysieren und beurteilen

Ein theologisches Kerncurriculum schulform- und schulstufenspezifisch erschließen

Zentrale biblische Texte und Themen didaktisch reflektieren und für den Unterricht aufbereiten

Das geschichtliche Erbe des Christentums in seiner Gegenwartsbedeutung erschließen

Christliche Spiritualität und Praxis veranschaulichen und Sensibilität dafür wecken

Die Entwicklung elementarer theologischer Denkstrukturen bei Schülerinnen und Schülern unterschiedlichen Alters fördern

Ethische Orientierungen aus christlicher Perspektive vermitteln

Schulstufen- und schulformspezifische curriculare Vorgaben des Religionsunterrichts kennen und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen darlegen

Grundlagen der fachdidaktischen Unterrichtsplanung kennen und an Beispielen erproben

Religionsdidaktische Konzeptionen und Prinzipien auf ausgewählte unterrichtliche Themen beziehen und in Planungen umsetzen

Das didaktische Feld des Religionsunterrichts der jeweiligen Schulform selbständig erschließen und eigenen Religionsunterricht als fachdidaktisch abgesicherten, schüler- und sachgerechten Lernprozess planen, realisieren und reflektieren

Die Ziele und Lerndimensionen der curricularen Vorgaben und Rahmenrichtlinien angemessen berücksichtigen

Existentiell relevante Dimensionen der Unterrichtsthemen aufspüren, sie mit der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler vermitteln und in an gemessenen Verfahren in den Religionsunterricht einbringen

Lehr- Lernprozesse mit dem Ziel der Ausbildung und Förderungen von Kompetenzen religiöser Bildung der Schülerinnen und Schüler arrangieren

Berufliche Routinen in Standardsituationen des Unterrichts entwickeln und begründen

Neuen Herausforderungen im Religionsunterricht mit neuen Unterrichtsformen, Konzepten und Themen begegnen und deren religionspädagogische Bedeutung darlegen

In Kooperation mit den Fachkollegen und -kolleginnen ein schulinternes kompetenzorientiertes Curriculum (weiter-)entwickeln und implementieren

Teilkompetenz 4: Erzieherische Gestaltungskompetenz
Die erzieherischen Implikationen der Lehr- und Lernprozesse wahrnehmen und erziehenden Unterricht im Sinne christlich geprägter Wertvorstellungen und Verhaltensweisen intentional gestalten
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Grundlegende Erziehungskonzepte aus der Geschichte der christlichen Kirche kennen, in Grundzügen entfalten und ihre Wirkungsgeschichte kriteriengeleitet beurteilen

Leitlinien evangelischer Erziehung vor dem Hintergrund von Einsichten theologischer Anthropologie begründet darstellen

Den Zusammenhang von Unterrichten und Erziehen im Religionsunterricht religionspädagogisch darstellen

Die erzieherischen Dimensionen unterrichtlicher Themen reflektieren und sie in Planung und Durchführung des Religionsunterrichts fruchtbar machen

Den Unterrichtsstil und die Unterrichtsformen auf die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu Selbstbestimmung, Solidarität und Nächstenliebe, ökumenische Verantwortung und Toleranz hin anlegen

Erzieherische Konflikte mit Schülerinnen und Schülern annehmen, analysieren und sich religionspädagogisch reflektierte Verhaltensweisen und Methoden zur Konfliktlösung aneignen und diese einsetzen

Die weltweiten Herausforderungen der Gegenwart wahrnehmen und sich gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern an der Suche nach Wegen aus den Gefährdungen des Lebens beteiligen

Über den Rahmen des Unterrichts hinaus erzieherische Möglichkeiten in Freizeiten, Projekten, religiösen Schulwochen und fächerübergreifenden Initiativen suchen und realisieren

Teilkompetenz 5: Fähigkeit zur religionsdidaktischen Auseinandersetzung mit anderen konfessionellen, religiösen und weltanschaulichen Lebens- und Denkformen
Auf der Grundlage konfessions- und religionskundlicher sowie philosophischer Kenntnisse Konzepte des Lernens, des Dialogs und der Zusammenarbeit über die Grenzen der eigenen Konfession und Religion hinweg erschließen, ihre religionspädagogische Tragweite einschätzen sowie dialogische Lehr- und Lernprozesse mit Schülerinnen und Schülern anderer religiöser und weltanschaulicher Prägungen initiieren
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Zentrale konfessionskundliche und ökumenische Fragestellungen benennen und erläutern

Wesentliche religionswissenschaftliche Fragestellungen und Themen darstellen

Gegenwärtig wirksame philosophische und weltanschauliche Grundpositionen beschreiben und ihre Auswirkungen analysieren

Konzepte interreligiösen Lernens kennen und ihre Tragweite für den Unterricht einschätzen

Besonderheiten der Teilnahme von Kindern und Jugendlichen mit einer religionslosen oder atheistischen Biographie am Religionsunterricht wahrnehmen und erklären

Exemplarisch fachliche Themen mit interreligiösen Aspekten ziel- und adressatengerecht aufbereiten und präsentieren

Möglichkeiten der unterrichtlichen Erschließung anderer Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen wahrnehmen

Eine kriteriengeleitete Prüfung religiöser Glaubens- und Lebensformen und eine argumentative Auseinandersetzung mit religionskritischen und indifferenten Positionen unterrichtlich gestalten

Fächerverbindend insbesondere mit dem Fach Katholische Religionslehre eine längerfristige Zusammenarbeit konzipieren und umsetzen

Kontinuierliche unterrichtliche Möglichkeiten des Dialogs mit Vertretern anderer Religionen erschließen und realisieren

Teilkompetenz 6: Fähigkeit zur Interpretation und didaktischen Entschlüsselung religiöser Aspekte der Gegenwartskultur
Den religiösen Hintergrund und religiöse Implikationen in gesellschaftlichen Traditionen und Strukturen sowie in kulturellen Phänomenen entdecken, analysieren und deuten und in Lernarrangements umsetzen
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Grundlegende religionssoziologische und -psychologische Fragestellungen und Themen kennen und darstellen

Christliche Spuren in der Gegenwartskultur und in gesellschaftlichen Traditionen und Strukturen benennen und ihre Herkunft und Bedeutung erläutern

Den religiösen Hintergrund und religiöse Implikationen in gesellschaftlichen Traditionen und Strukturen sowie in kulturellen Phänomenen didaktisch entschlüsseln

Über ein didaktisches Konzept zur Wahrnehmung und Deutung dieser Phänomene im Unterricht verfügen und dieses exemplarisch erproben

Die Schülerinnen und Schüler anleiten, religiös bedeutsame Phänomene des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens aufzuspüren, wahrzunehmen, sie in ihrem geschichtlichen und gegenwärtigen Kontext zu interpretieren und als für ihr eigenes Leben sowie für die Entwicklung der Gesellschaft bedeutsam einzuschätzen

Innovative Projekte zu religiösen Spuren in der Gegenwartskultur ggf. fachübergreifend oder fächerverbindend durchführen und öffentlich präsentieren

Teilkompetenz 7: Wissenschaftsmethodische und medienanalytische Kompetenz
Zentrale fachspezifische Methoden kennen und für die didaktische Aufbereitung von Themen, Texten und Medien fruchtbar machen
Teilkompetenz 8: Religionspädagogische Methoden- und Medienkompetenz
Über ein breites Repertoire unterrichtlich relevanter Erschließungsmethoden und eine differenzierte Medienkenntnis verfügen und beides unterrichtlich effizient und lernförderlich einsetzen
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Die zentralen wissenschaftlichen Methoden der theologischen Disziplinen kennen, ihre Bedeutung und Geltung erläutern und sie sachgemäß anwenden

Medien unterschiedlicher Art fachspezifisch kategorisieren und an Beispielen ihre unterrichtliche Bedeutung erläutern

Unterschiedliche Konzeptionen von Schulbüchern und Kinderbibeln für den Religionsunterricht kennen und Kriterien für ihre Beurteilung benennen und anwenden

Die unterrichtliche Tragweite fachspezifischer Methoden einschätzen und diese funktional einsetzen

Vielfältige religionspädagogisch relevante Unterrichts- und Arbeitsmethoden und Medien funktional zur Entwicklung und Förderung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler einsetzen

Ein religionspädagogisches Repertoire unterschiedlicher Zugänge und Verfahren zur Erschließung der Dimensionen von Religion kennen und nutzen

Verschiedene religionspädagogisch relevante Kommunikationsformen, Gesprächs- und Erzähltechniken beherrschen und funktional verwenden

Ein schulinternes Konzept zur Methodenschulung mit Vertretern anderer Fächer ausarbeiten und mit Beiträgen fachspezifischer Methodik anreichern

Kompetenzbereich III: Religionspädagogische Förderkompetenz

Teilkompetenz 9: Religionspädagogische Wahrnehmungs- und Diagnosekompetenz
Auf der Grundlage empirisch gesicherter Erkenntnisse und eigener Beobachtungen die religiösen Herkünfte und Lebenswelten, Erfahrungen und Einstellungen der Schülerinnen und Schüler erschließen, ihre individuellen Lernstände diagnostizieren und sie bei der Planung von Lernprozessen im Sinne des Förderns und Forderns berücksichtigen
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Die Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler im Blick auf religiös relevante Momente und unter Rückgriff auf empirische Daten wahrnehmen, interpretieren und als Voraussetzungen in das eigene religionspädagogische Handeln einbeziehen

Religions- und entwicklungspsychologische Erkenntnisse über die ‚Religion im Lebenslauf’ darstellen und fallbezogen anwenden

Den religiösen Entwicklungs- und Lernstand von Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht ermitteln und vor dem Hintergrund empirischer Erkenntnisse interpretieren

Kategorien und Beobachtungsraster für die Diagnose von individuellen Lernständen im Bereich religiöser Bildung kennen und anwenden

Die religiöse Heterogenität der Schülerinnen und Schüler (religiöse Erfahrungen, Überzeugungen, Vorstellungen und Erwartungen an den Religionsunterricht) wahrnehmen, analysieren und für die Gestaltung unterrichtlicher Prozesse berücksichtigen

Lernstände und Lernschwierigkeiten im Fach Religionsunterricht mit angemessenen Instrumenten diagnostizieren, individuelle Förderhinweise geben und Lernbegleitung und -beratung praktizieren

Die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrem Alter, ihrer religiösen Entwicklung sowie ihrem persönlichen sozialen und kulturellen Lebenshintergrund als aktive Lerner/-innen in den Unterrichtsprozess einbeziehen

Die längerfristigen religiösen Entwicklungen und Umbrüche in der Biographie von Schülern und Schülerinnen verfolgen, sie vor dem Hintergrund religions- und entwicklungspsychologischer Erkenntnisse interpretieren und sie bei der Planung von Lehr- und Lernprozessen beachten

Ein schulinternes religionspädagogisches Konzept zur Förderung religiöser Wahrnehmungs- und Sprachfähigkeit entwickeln

Teilkompetenz 10: Religionspädagogische Beratungs- und Beurteilungskompetenz
Auf der Grundlage eines religionspädagogisch abgesicherten Konzeptes Beratungen unterschiedlicher Art durchführen und Leistungen beurteilen
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Die grundlegende theologische Unterscheidung von Annahme der Person und ihrem Werk, zwischen Würde des Menschen und seiner Leistung religionspädagogisch darlegen und auf die schulische Leistungsproblematik anwenden

Die Tragweite und Ambivalenz des gesellschaftlichen und schulischen Leistungsprinzips theologisch und religionspädagogisch kritisch bedenken, daraus Konsequenzen und Kriterien für die Praxis des Beurteilens im Religionsunterricht entwickeln

Sich mit religionspädagogisch angemessenen Beratungskonzepten auseinandersetzen, dabei Situationen und Ebenen der Beratung unterscheiden und analysieren

Das Verfahren des aktiven Zuhörens in praktischen Beratungssituationen kennen und praktizieren

Ein Studien- oder Praktikumsportfolio als Modell für innovative Formen des Leistungsnachweises anlegen und führen

Auf Beratungserwartungen von Schülerinnen und Schülern sensibel eingehen und ihnen eine qualifizierte Beratung auf der Grundlage von Sachkenntnissen, Lebens- und Glaubenserfahrung ermöglichen

Die rechtlichen Bestimmungen für Beurteilung und Bewertung von Leistungen kennen und mögliche Freiräume zur Entwicklung einer eigenen, religionspädagogisch reflektierten Beurteilungskonzeption und -praxis ausschöpfen

Das Konzept kollegialer Fallberatung kennen und praktizieren

Bei Beratungen in Glaubens- und Lebensfragen die Grenzen der eigenen Kompetenz erkennen und wahren, der seelsorgerlichen Verantwortung aber nicht ausweichen

Möglichkeiten individualisierender Leistungsnachweise und kreativer Gestaltungsaufgaben im Religionsunterricht eröffnen

Probleme des Leistungsversagens und Scheiterns im Religionsunterricht analysieren und religionspädagogisch abgesicherte Präventions- und Reaktionsmöglichkeiten kennen und anwenden.

Kompetenzbereich IV: Religionspädagogische Entwicklungskompetenz

In kontinuierlicher Aufnahme innovativer fachlicher und fachdidaktischer Forschungsergebnisse den Religionsunterricht und die religiöse Dimension des Schullebens weiterentwickeln und verantwortlich mitgestalten
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

An religionspädagogischen Forschungsvorhaben mitwirken

Den Stand der fachdidaktischen Forschung rezipieren und auf Umsetzbarkeit in praktische Bezüge hin prüfen

Neue religionspädagogische Ansätze, Konzeptionen, Forschungsergebnisse, Richtlinien sowie neue Themen, Unterrichtsmodelle und Methoden kritisch sichten, analysieren, erproben und beurteilen

Zur Schulentwicklung und zum Schulprogramm spezifische religionspädagogisch verantwortete Beiträge liefern

Die religiöse Dimension des Schullebens zur Geltung bringen und mitgestalten

Kompetenzbereich V: Religionspädagogische Dialog- und Diskurskompetenz

Teilkompetenz 11: Interkonfessionelle und interreligiöse Dialog- und Kooperationskompetenz
Bei der Begegnung mit Menschen anderer Religionszugehörigkeit und Weltanschauung sowohl in beruflichen als auch in außerberuflichen Situationen deren Anschauungen respektieren, zugleich aber den eigenen Glauben profiliert im Dialog vertreten, Differenzen nicht verschweigen, zugleich aber zur fächerverbindenden Zusammenarbeit in konkreten Projekten bereit sein und Möglichkeiten zur interkonfessionellen Kooperation im schulischen Zusammenhang nutzen
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Möglichkeiten, Schwierigkeiten und Grenzen des Dialogs und der Zusammenarbeit mit Angehörigen anderer Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen im schulischen und außerschulischen Kontext benennen und entfalten

Religiösen Pluralismus als religionsdidaktische Herausforderung wahrnehmen und den Schülerinnen und Schülern eine Erweiterung ihres Horizonts eröffnen

Als evangelischer Religionslehrer bzw. als -lehrerin für Schülerinnen und Schüler und Eltern anderer Religionszugehörigkeit und Weltanschauung ansprechbar und auskunftsfähig sein

Für ein Klima des Respekts vor Glaubensüberzeugungen in der Schule eintreten

Am Dialog mit Vertretern anderer Religionen insbesondere in kirchlichen Zusammenhängen aktiv teilnehmen und diesen mitgestalten

Gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern anderer Fächer fächerverbindende Projekte durchführen

Teilkompetenz 12: Religionspädagogische Diskurskompetenz
Am gesellschaftlichen Diskurs über die Bildungsaufgaben und die Bedeutung des Religionsunterrichts im Rahmen des Bildungssystems und des Fächerspektrums der Schule teilnehmen und seinen Bildungs- und Erziehungsauftrag argumentativ vertreten, zugleich aber für Kooperationen mit anderen Fächern und für die Zusammenarbeit in einer eigenständigen Fächergruppe werben
Theologische Standards
Studium
Religionsdidaktische Standards
Studium
Berufspraktische Standards
Vorbereitungsdienst
Berufspraktische Standards
Berufseingangsphase

Gegenwartswirksame weltanschauliche und philosophische Positionen und gesellschaftliche Strömungen kennen und in Grundzügen darstellen

Fachübergreifende Dialoge über die Bedeutung der Religion für individuelle Lebensentwürfe und gesellschaftliche Entwicklungen führen

An interdisziplinären Dialogen mitwirken

Die Bedeutung von Schulen in evangelischer Trägerschaft für das Bildungssystem einschätzen und erläutern

Den Bildungsauftrag des Religionsunterrichts argumentativ begründen und entfalten

Sich als Religionslehrerin und -lehrer in den vielfältigen widersprüchlichen und interessegeleiteten Positionen und Meinungen innerhalb eines Kollegiums und Studienseminars verorten und sich mit den divergierenden Erwartungen an und Vorbehalten gegenüber Religionslehrerinnen und -lehrern konstruktiv und argumentativ auseinandersetzen

Für die Geltung des Bildungs- und Erziehungsauftrags des Religionsunterrichts im Fächerkanon öffentlich eintreten

Mit Lehrerinnen und Lehrern affiner Fächer ggf. in einer Fächergruppe zusammenarbeiten

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