Jahr des Wechsels

2019 werden in den Landeskirchen viele Leitungsämter neu besetzt

Braunschweiger Bischofskreuz liegt auf einem Silberteller, Archivbild aus dem Einführungsgottesdienst von Bischof Christoph Meyns

Frankfurt a.M. (epd). In diesem Jahr stehen zahlreiche Wahlen und Wechsel in den evangelischen Kirchenleitungen in Deutschland an: in der Nordkirche, in Bremen, Berlin sowie den Kirchen von Kurhessen-Waldeck, Mitteldeutschland und Westfalen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist der Zusammenschluss der 20 weithin selbstständigen lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen mit insgesamt rund 21 Millionen Mitgliedern. Aufgrund der historisch gewachsenen Strukturen weichen die Grenzen von Landeskirchen und Bundesländern zum Teil erheblich voneinander ab.

An der Spitze der Nordkirche steht künftig eine Frau. Die Thüringer Regionalbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt wurde bereits gewählt und tritt ihr neues Amt als Landesbischöfin am 1. April an. Sie ist Nachfolgerin von Landesbischof Gerhard Ulrich. Der 67-Jährige geht Ende März in den Ruhestand. Die Nordkirche ist die jüngste evangelische Landeskirche in Deutschland. Sie wurde 2012 als Zusammenschluss der Nordelbischen Kirche in Hamburg und Schleswig-Holstein mit der Landeskirche Mecklenburgs und der Pommerschen Kirche gegründet.

Bei der Greifswalder Bischofswahl für Mecklenburg-Vorpommern treten zwei evangelische Theologen aus Dresden und Rostock an: Christian Behr (57) ist Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent des Kirchenbezirkes Dresden Mitte, Tilman Jeremias (52) ist Ökumene-Pastor des Kirchenkreises Mecklenburg in Rostock. Gesucht wird ein Nachfolger der beiden Bischöfe Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald) und Andreas von Maltzahn (Schwerin). Gewählt wird am 1. März im Greifswalder Dom St. Nikolai. Laut Verfassung der Nordkirche ist Greifswald Sitz einer Bischöfin oder eines Bischofs im Sprengel Mecklenburg und Pommern.

Zur Wahl für die Nachfolge von Markus Dröge im Bischofsamt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) Anfang April kandidieren drei Kandidaten: Die evangelische Senderbeauftragte beim Hessischen Rundfunk, Heidrun Dörken (56), der Direktor des Michaelisklosters Hildesheim, Jochen Arnold (50), und der Propst und bisherige Stellvertreter von Bischof Dröge, Christian Stäblein (51). Das neue geistliche Oberhaupt der knapp eine Million Protestanten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen wird vom Kirchenparlament ohne Aussprache in geheimer Wahl mit Zwei-Drittel-Mehrheit der anwesenden Kirchenparlamentarier gewählt.

Die Synode der Bremischen Evangelischen Kirche wählt im März einen neuen Schriftführer oder eine neue Schriftführerin. So heißt in Bremen das höchste theologische Kirchenamt. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Der aktuelle Amtsinhaber Renke Brahms befindet sich in seiner letzten Amtsperiode. Brahms wird neuer theologischer Direktor der Evangelischen Wittenbergstiftung, zunächst nebenamtlich, ab August hauptamtlich. Der 62-jährige Theologe ist auch Friedensbeauftragter der EKD. Dieses Amt wird er weiterhin ausüben.

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) plant für die Zeit nach Landesbischöfin Ilse Junkermann. Deren Amtszeit endet zum 31. August. Auf der Landessynode im Mai soll eine Entscheidung über die Personalie fallen. Im Idealfall sollen zwei Bewerber vorgeschlagen werden. Wenn alles nach Plan läuft, erfolgt die Bekanntgabe der Namen im April mit der Einladung zur Frühjahrstagung des mitteldeutschen Kirchenparlaments, das nach eingehender Prüfung der Bewerber dann die endgültige Entscheidung trifft.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, tritt Ende September in den Ruhestand. In der Evangelischen Kirche von Westfalen ist Präses Annette Kurschus (55) – zugleich stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende – seit März 2012 im Amt. Plus acht Jahre Amtszeit macht genau 2020. Im November stehen dort Wahlen an.