Bischof Bilz: Orte der Trauer müssen öffentlich sein
Hannover (epd). Am Ewigkeits- oder Totensonntag gedenken viele evangelische Christen in Deutschland ihrer Verstorbenen. „Der Tod eines geliebten Menschen gehört zu den schwersten Erfahrungen, die wir machen“, sagte der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Tobias Bilz, laut Mitteilung am Mittwoch in Hannover. Zugleich stehe in den Gottesdiensten am Ewigkeitssonntag die tröstende Botschaft im Mittelpunkt. Der Ewigkeitssonntag fällt auf den letzten Sonntag vor dem ersten Advent, es ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr.
Ähnlich wie zu den katholischen Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen Anfang November wird laut Bilz auch am Ewigkeitssonntag sichtbar, welche Bedeutung Friedhöfe für viele Menschen haben. Die Kirche sei aber auch offen für neue Formen von Bestattung und Trauer, in denen die Einzigartigkeit jedes Menschen sichtbar werden könne. Wichtig sei aber, dass Orte des Trauerns öffentlich zugänglich sein müssten, sagte Bilz. „Wenn Trauer ausschließlich ins Private rückt, droht sie unsichtbar zu werden.“
Christliche Botschaft hilft trauernden Menschen
Der Totensonntag ist ein stiller Feiertag. Öffentliche Sport-, Tanz- und Musikveranstaltungen sowie Märkte sind laut den Feiertagsgesetzen am Totensonntag verboten. Auch Weihnachtsmärkte dürfen nicht öffnen.
Der sächsische Landesbischof Bilz sagte, die christliche Botschaft von Tod und Auferstehung Jesu sei auch auf jedem Friedhof und in den Ritualen der Bestattung allgegenwärtig. „Sie hilft trauernden Menschen, mit dem Schmerz und dem Verlust ihrer Liebsten umzugehen“, sagte er.
Die EKD-Pressemitteilung finden Sie hier.