Segen

Pfarrerin und Pfarrer heben die Hände zum Segen am Altar

Segen ist alles Gute, das Gott einem Menschen schenkt.

Segen ist alles Gute, das Gott einem Menschen schenkt. Man kann Gott um dieses Gute bitten und es einem anderen Menschen zusprechen. Dabei legen Christinnen und Christen einander die Hand auf, oder sie erheben die Hände. So machen es zum Beispiel Pfarrerinnen und Pfarrer, wenn sie die Gemeinde am Schluss des Gottesdienstes segnen. Oft zeichnen Christinnen und Christen einander auch ein Kreuz mit dem Finger in die Hand, auf die Stirn oder auf die Brust. Christinnen und Christen vertrauen beim Segnen darauf, dass Gott bei ihnen ist, dass er ihr Leben stärken und vor Bösem bewahren will.

Ein Segen gehört zu jedem Gottesdienst und zu jeder Kasualie, wie zum Beispiel einer Taufe, Trauung oder Beerdigung. Aber auch außerhalb von Gottesdiensten können Christinnen und Christen einander den Segen zusprechen, zum Beispiel wenn sie zu einer großen Reise aufbrechen. Jede und jeder kann das tun, es muss keine Pfarrerin und kein Pfarrer dabei sein.

Dass Menschen einander segnen, war schon zu Zeiten des Alten Testaments so. Ein Segensspruch, der heute noch verwendet wird, ist zum Beispiel: „Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“. (Num 6,22)

Neben alttestamentlichen Segensformeln werden auch häufig Segensformeln aus der frühen Zeit der Kirche verwendet. Sie sind trinitarisch formuliert, das heißt: Sie beziehen sich auf den dreieinigen Gott, zum Beispiel: „So segne dich Gott der Allmächtige und Barmherzige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.“

 

Weiterführende Inhalte und Links

  • Fragen

    Wie wirkt ein Segen?

    Antwort: Ein Segen wird im Glauben empfangen. Das heißt: Christinnen und Christen sprechen einander den Segen zu, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass Gott sie in ihrem Leben beschenkt und begleitet. Auch die Bibel erzählt davon, dass Gott immer wieder Menschen aus der Not errettet hat. Gott macht neues Leben selbst in großem Leid möglich, das stärkste Beispiel dafür ist die Auferstehung Jesu. Er bewahrt Menschen nicht vor Leid, aber er hilft ihnen, durch schwere Situationen hindurchzugehen. Es geht dabei nicht darum, viel zu besitzen oder reich zu sein. Ein Segen ist aber kein magischer Spruch, der automatisch Gesundheit und Reichtum schenkt. Gesegnet sein heißt, ein erfülltes Leben zu führen – auch wenn zu diesem Leben Scheitern und Niederlagen gehören.

  • Diskussion

    Während zahlreicher Kriege in der Geschichte segneten Pfarrer Waffen. Davon distanziert sich die evangelische Kirche heute. Sie lehnt es ab, Gegenstände zu segnen, schon gar nicht todbringende. Der Segen gilt in der evangelischen Kirche nur Lebewesen, Menschen. Wird ein Gemeindezentrum eingeweiht, dann wird die Gemeinde gesegnet, die das Haus besucht. Bei der Einweihung einer Feuerwache werden die Feuerwehrleute gesegnet, die in der Wache arbeiten, nie aber das Gebäude selbst.

  • Links

    Bibelwissenschaftliche Artikel:

    Überlegungen zum Thema Segen:

    Thema Segen Unterricht und Kita:

  • Ein Pfarrer segnet Konfirmandinnen im Konfirmationsgottedienst.

    Mit Amtshandlungen begleitet die Kirche wichtige Ereignisse im Leben ihrer Mitglieder. Zu den häufigsten Amtshandlungen zählen die Taufe, die Konfirmation, die Trauung und die Bestattung. Aber auch die Einweihung einer Schule oder die Einführung der Kirchenvorsteher in ihr Amt gehören dazu.

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  • Statue von Jesus als Hirten mit einem Schaf auf den Schultern
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    Psalm 23

    Der 23. Psalm „Der Herr ist mein Hirte“ ist einer der bekanntesten und beliebtesten Texte der Bibel. Viele Konfirmanden lernen ihn auswendig. Der Psalm spricht von Gott, der sich wie ein Hirte um das Wohl seiner Schafe kümmert.

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  • Pfarrerin und Pfarrer zelebrieren am Altar
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