Flucht und Integration - Leichte Sprache

Wie denkt die evangelische Kirche darüber?

Vorwort

Informationen zu diesem Text

Diesen Text haben Männer und Frauen der Evangelischen Kirche in Deutschland im Jahr 2017 geschrieben.
Die Abkürzung für die Evangelische Kirche in Deutschland ist: EKD.

Wenn die EKD etwas sagt oder schreibt, dann möchte sie erreichen:
Möglichst viele Menschen sollen den Text kennen lernen.
Darum kann man den Text als Broschüre bekommen.
Man kann ihn auch im Internet lesen oder sich vorlesen lassen.
Möglichst alle Menschen sollen den Text verstehen können.
Deshalb gibt es diesen Text nun auch in leicht verständlicher Sprache.

Am Ende von einem Abschnitt steht meist ein Satz in lila Schrift.
Diese Sätze sind besonders leicht verständlich.
So können viel mehr Menschen lesen und verstehen,
was die EKD sagen möchte.

Der lila Text ist in Leichter Sprache.

In diesem Text geht es um Flucht und Integration.
Die EKD sagt, was sie über Flucht und Migration denkt.
Sie beschreibt dazu 10 wichtige Überzeugungen.

Dieser Text ist von der Kirche.
In dem Text geht es um Flüchtlinge.

 

Flucht und Integration

Wie denkt die evangelische Kirche darüber?

Jesus hat gesagt:

„Ich bin hungrig gewesen
und ihr habt mir zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen
und ihr habt mir zu trinken gegeben.
Ich bin ein Fremder gewesen
und ihr habt mich aufgenommen.“

Diese Worte stehen in der Bibel im Neuen Testament.
Das ist der Teil der Bibel, in dem die Geschichten von Jesus erzählt werden.
Die Worte stehen im Buch von Matthäus in Kapitel 25, Vers 35.
An dieser Stelle erzählt Jesus davon,
wie Menschen ihm geholfen haben, als er in Not war.
Sie waren freundlich zu ihm, obwohl sie ihn nicht kannten.

Die Worte von Jesus sind für die Kirche heute sehr wichtig.
Sie geben eine Antwort auf die Frage:
Wie denkt die Kirche über Flucht und Integration?

In der Bibel steht:
Jesus war viel unterwegs.
Er ist in fremde Länder gekommen.
Die Menschen in den Ländern haben ihm geholfen.
Das findet die Kirche richtig.


Davon sind wir überzeugt

Im Jahr 2017 feiern Christinnen und Christen:
500 Jahre Reformation.
Damals waren viele Menschen unzufrieden mit der Kirche.
Sie haben kritisiert, wie die Kirche sich verhalten hat.
In vielen Dingen hatte sich die Kirche von Jesus entfernt.
Das wollten die Menschen verändern und die Kirche reformieren.
Reformieren bedeutet: erneuern und Fehler rückgängig machen.
So entstand die Reformation. Sie hat viele Jahre gedauert.
Viele Menschen haben bei der Reformation mitgemacht.
Einer der bekanntesten ist Martin Luther.

In der Reformation haben die Menschen gefragt:
Welches Verhältnis hat der Mensch zu Gott?
Die Reformation hat auf diese Frage neue Antworten gegeben.
Diese Antworten haben die Kirche und die Welt verändert.
Sie veränderten auch den Glauben der Christinnen und Christen.
Martin Luther hat es so formuliert:
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr… und niemand untertan.“
Damit meint er: 
Ein Christ ist frei wie ein König. Er bestimmt alles, was er tut.
Gott liebt alle Christinnen und Christen, so wie sie sind.

Wer frei ist, hat auch Verantwortung.
Christinnen und Christen übernehmen Verantwortung für die Gemeinschaft 
und für andere Menschen.
Martin Luther sagt es so:
„Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht… und jedermann Untertan.“
Damit meint er:
Ein Christ ist gehorsam wie ein Diener. Andere bestimmen alles,
was er tut.
Christinnen und Christen sind frei, aber sie dienen trotzdem anderen.
Dies zeigt sich in der christlichen Nächstenliebe.
Nächstenliebe ist ganz wichtig in der Flüchtlingshilfe.

Christen helfen anderen Menschen.
Viele Menschen brauchen Hilfe.
Auch die Flüchtlinge brauchen Hilfe.


Unsere Haltung zu Flucht und Integration

Viele Menschen sind auf der Flucht.
Sie fliehen, weil in ihrer Heimat Krieg ist,
weil sie verfolgt werden oder weil sie Not leiden.
Für diese Menschen ist es lebenswichtig,
dass sie von uns Hilfe bekommen.
Viele Christinnen und Christen tragen dazu bei,
das Leid der geflüchteten Menschen zu verringern.
Es gehört zu ihrem Glauben, anderen Menschen zu helfen,
wenn sie Hilfe brauchen.
Besonders in der Flüchtlingshilfe haben Christinnen und Christen
schon sehr viel Hilfe geleistet.

Aber auch die Politikerinnen und Politiker, die unser Land regieren,
müssen helfen, das Leid zu verringern.
Sie müssen Lösungen finden, mit denen alle Menschen gut leben können.
Gute Lösungen zu finden, ist nicht einfach.
Und das Geld dafür ist begrenzt.

Christen haben den Flüchtlingen
schon sehr viel geholfen.
Aber die Flüchtlinge brauchen noch mehr Hilfe.
Auch die Politik muss den Flüchtlingen helfen.

Viele Menschen fragen:

Ist es gut für unsere Gesellschaft, so viele fremde Menschen aufzunehmen?
In dieser Frage sind die Bürgerinnen und Bürger sich nicht einig.
Die einen sagen:
Ja, es ist gut und richtig. Sie heißen die Flüchtlinge willkommen.
Die anderen sagen:
Nein, das ist zu viel. Da macht die Politik etwas falsch.
Darum gibt es viel Streit.

Die evangelische Kirche sagt:
Christinnen und Christen können unterschiedliche Meinungen haben.
Die Grundlage für ihre Meinung muss aber die Bibel sein.
In der Bibel steht, wie ein Christenmensch sich verhalten soll.
Die EKD hat im folgenden Text aufgeschrieben,
was ihr wichtig ist zum Thema Flucht und Integration.
Es sind 10 Überzeugungen.
Diese Überzeugungen kommen aus dem christlichen Glauben.

Wie denkt die Kirche über das Thema: Flüchtlinge?
Die Kirche hat in diesem Text ihre Meinung
aufgeschrieben.
10 Punkte sind für die Kirche besonders wichtig.
Die 10 Punkte gehören zum christlichen Glauben.

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