Gott ist ein Freund des Lebens

VI. Aktuelle Herausforderungen beim Schutz menschlichen Lebens

Das menschliche Leben wird heute so intensiv geplant und durch vielerlei Maßnahmen beeinflußt, daß sich die Frage nach der Unverfügbarkeit des Lebens grundlegend neu stellt. In elementarer Weise betrifft diese Frage den Lebensbeginn und das Lebensende, sie betrifft aber auch Krankheit, Konflikte und Lebenskrisen.

Daß menschliches Leben Gabe Gottes ist, schließt nicht aus, daß der Mensch selbst handelnd Verantwortung für das Leben übernimmt und es gestaltet. Dies kann aber nur im Respekt vor der unantastbaren Würde geschehen, die dem Menschen als unverlierbarer Wert, von seinem Beginn bis zu seinem Ende, zugeeignet ist. Der aus der Würde sich herleitende Schutz des Menschen muß für alle Menschen in gleicher Weise und vom Anfang an gelten. Er darf nicht von Entwicklungsphasen oder angeblichen "Graden des Menschseins" abhängig gemacht werden, weil diesen damit die Bedeutung von Selektionskriterien zukäme. Menschliches Leben ist in seiner Würde nur dann geschützt und gesichert, wenn grundsätzlich jede Möglichkeit verfügender Manipulation ausgeschlossen ist. Diese ethische Grundentscheidung ist maßgebend für die nachfolgenden fünf Problemkreise.

  1. Forschung an Embryonen
  2. Das ungeborene Leben im Mutterleib
  3. Behindertes menschliches Leben
  4. Organverpflanzung
  5. Das Ende des menschlichen Lebens
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