Statistik Evangelische Schule - Fakten und Trends 2012 bis 2014

Ergebnisse der Basiserhebung 2012 und der Haupterhebung 2013/14

Vorwort

Das evangelische Schulwesen ist in den Jahren seit 1989 um mehr als ein Drittel gewachsen. Über 1000 Schulen befinden sich in evangelischer Trägerschaft, allgemeinbildende wie berufliche Schulen. Zwar ist ihr Anteil am gesamten Schulwesen in Deutschland nach wie vor eher marginal, aber in einzelnen Bundesländern können evangelische und andere freie Träger auch einen Anteil von über 8% bis 10% besitzen. Ein evangelisches Schulwesen, das mehr ist als eine Randerscheinung, das wächst und an Bedeutung gewinnt, muss seine Weiterentwicklung auf der Basis empirischer Daten planen; es muss wissen, wo es steht im Vergleich zu staatlichen Schulen und Schulen anderer freier Träger. Es muss deutlich machen, welchen Beitrag evangelische Schulen für Kirche wie Gesellschaft leisten. Vor dem Hintergrund der Debatten um kirchliche Haushalte und staatliche Finanzierungszuschüsse ist dies unabdingbar. Die amtlichen Schulstatistiken weisen Schulen in freier Trägerschaft nur in Teilen aus und unterscheiden nicht zwischen den freien Trägern. Um die eigene Position und Bedeutung deutlich zu machen, benötigt das evangelische Schulwesen daher eine empirische Datenbasis. Zu diesem Zweck wurde von der EKD, die im Kirchenamt dafür die notwendigen personellen wie finanziellen Ressourcen zur Verfügung stellte, zusammen mit den Gremien des evangelischen Schulwesens und unter Mitarbeit der Wissenschaftlichen Arbeitsstelle Evangelische Schule (WAES) eine Statistik Evangelischer Schulen (SES) entwickelt. 2012 wurde eine Basiserhebung durchgeführt, die den Grundbestand an Trägern und Schulen ausweisen und die Ausgangsdaten für die erste SES-Haupterhebung 2013/14 bereitstellen sollte.

Im Folgenden hat die WAES die Ergebnisse der Basiserhebung von 2012 zusammengefasst und zentrale Resultate aus der ersten SES-Hauptuntersuchung zusammengestellt. Am 8. Juni 2015 wurden diese Ergebnisse dem Beirat der SES vorgestellt und diskutiert. Der Bericht wurde im Anschluss von der WAES entsprechend den Empfehlungen des Beirats überarbeitet, durch weitere Tabellenauswertungen ergänzt und am 9. Juli im Beirat der SES abschließend diskutiert. Da sich an der Hauptuntersuchung nicht alle Träger und Schulen beteiligt haben, sind manche Ergebnisse nur als erste Hinweise zu verstehen. Auf die Resultate einer Repräsentativitätsprüfung durch Dr. Nicola Bücker vom Comenius-Institut wird im Eingang zu Kapitel II Bezug genommen. Nicht alle in der SES-Haupterhebung gewonnenen Daten sind in diesen Bericht aufgenommen worden. Diese Daten sind aber nicht verloren, sondern sichern eine Vergleichsbasis für die Ergebnisse der kommenden Erhebungen. Erste Hypothesen können dann verifiziert oder falsifiziert werden. Aus einigen Tabellen der SES-Haupterhebung sind in der hier vorliegenden Ergebnisdarstellung bestimmte Schularten herausgenommen worden, für die es entweder keine Daten im evangelischen Schulwesen gibt oder bei denen aufgrund ihrer Singularität eine Anonymität der Schule nicht gewährleistet schien.

Dr. Birgit Sendler-Koschel
Leiterin der Bildungsabteilung der EKD

Dr. Uta Hallwirth
Wissenschaftliche Arbeitsstelle Evangelische Schule

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