Denkschrift

Wer wissen will, was zu zentralen, vornehmlich gesellschaftlichen und sozialethischen Fragen in der evangelischen Kirche Konsens ist, muss zu den so genannten Denkschriften greifen. Dabei handelt es sich um Ausarbeitungen von Fachgremien der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die sich der Rat (Gremium, das die Geschäfte zwischen den jährlich stattfindenden Synoden führt) zu Eigen macht. Denkschriften gibt es seit 1962. Die nach wie vor bekannteste und zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung heftig diskutierte Denkschrift ist die so genannte Ost-Denkschrift, die 1965 unter dem Titel „Die Lage der Vertriebenen und das Verhältnis der Deutschen zu ihren östlichen Nachbarn“ veröffentlicht wurde. Unter den bislang mehr als zwanzig erschienenen Denkschriften, haben folgende einen besonderen Stellenwert erlangt: „Frieden wahren, fördern und erneuern“ (1981), „Evangelische Kirche und freiheitliche Demokratie“ (1985) sowie „Gemeinwohl geht vor Eigennutz“ (1991).